Hunde-Tipps


Begrüßung mit Leckerchen

Erstaunlich häufig ist mir folgendes aufgefallen: Begegnen sich (fremde oder bekannte) Hundebesitzer beim Gassigang, so kommt es vor, dass zur Begrüßung erstmal Leckerchen in den anderen Hund hineingeschaufelt werden, ohne dessen Halter vorher zu fragen. Auch wenn es als nette Geste gemeint ist, so ist es dennoch eine Unart. Denn schließlich kann z.B. mancher Hund Allergien haben und die Inhaltsstoffe des dargebotenen Leckerlies nicht vertragen. Oder aber kann es möglich sein, dass ein Hund, den man gut kennt, gerade unter Durchfall leidet, weshalb jener einen Fastentag verordnet bekommen hat.
Deshalb, liebe Hundebesitzer, fragt bitte immer zunächst den Halter eines Hundes, ob es in Ordnung ist ein Leckerchen zu verabreichen.


Verwirrung durch Klang-Ähnlichkeit

Die Anweisungen "Sitz" und "Platz" hören sich für viele Hunde gleich an, da der abschliessende Zisch-Laut zu ähnlich klingt. Das führt beim Hund zu Verwirrung. Abhilfe schaffen können Sie auf zwei Arten. Entweder nutzen Sie die englischen Begriffe "Sit" und "Down", die für Hundeohren wesentlich besser zu unterscheiden sind. Oder aber Sie betonen einfach die Vokale der deutschen Wörter, was sich dann in "Plaaatz" und "Siiitz" äussert. Auch in diesem Fall weiß Ihr Hund Sie viel leichter zu verstehen und die Befehle richtig zuzuordnen.


Verhätscheln Nein, Trösten Ja !

Es gibt viele Hundehalter die sagen: "Das ist ein Hund, der muss das aushalten!", wenn sich ihr Tier wehgetan hat. Das ist in bestimmten Umfang insofern richtig, dass Hunde genetisch darauf abgestimmt sind nur wenig Schmerzen in ihrem natürlichen Verhalten zu zeigen. Doch auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen, so tut es ihnen dennoch weh. Ich kenne es z.B. dass mein Hund, wenn er auf einen spitzen Stein tritt, einen sehr kurzen, überraschten Klagelaut von sich gibt und dann sogleich zu mir kommt. Ist der Hinterlauf betroffen, so dreht er mir die Kehrseite zu, nach dem Motto "Kannst du mal nachschauen?". Wie reagieren Sie in so einem oder ähnlichem Fall? Sind Sie der Typ Mensch, der abwinkt, weil der Hund das auszuhalten hat, oder trösten Sie Ihren Hund kurz, indem Sie beispielsweise die Pfote streicheln?
Ich gebe zu, dass ich meinen Hund tröste, indem ich mir die Pfote ansehe, sie streichele und ein paar knappe, beruhigende Worte sage. Dies mache ich nicht zur Verhätschelung sondern es hat einen triftigen, tieferliegenden Grund. Es ist nämlich so, dass ich durch mein tröstendes Verhalten meinem Hund verdeutliche: "Du bist mir nicht egal und ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst". Das bewirkt, dass die Vertrauensbasis vom Hund zu seinem Menschen wesentlich gestärkt wird. Solche kleinen liebevollen Gesten sind also durchaus wichtig und nicht zu unterschätzen.


Anspringen abgewöhnen

Wer kennt das nicht: Zur Begrüßung springt der Hund den Menschen an (und hinterlässt im schlimmsten Fall auch noch schmutzige Pfotenabdrücke auf der Kleidung). Das kann durch ein einfaches Training schnell abgewöhnt werden. Sobald der Hund nämlich wieder anspringen möchte, dreht der Mensch sich beiseite, schaut in eine andere Richtung und schenkt dem Hund solange keine Beachtung, bis jener die Anspring-Aktion wieder beendet. Der Erfolg dieser Übung stellt sich recht schnell ein. Denn der Hund als intelligentes Tier merkt natürlich sehr schnell, dass er, möchte er Aufmerksamkeit, sich notgedrungen anders verhalten muss - und zwar so, wie es ihm Frauchen / Herrchen vorgeben.


Bei Durchfall: Moro'sche Karottensuppe

Ein gutes und sehr wirksames Rezept zur Durchfallbekämpfung ist die Moro'sche Karottensuppe. Durch mindestens eineinhalb Stunden langes Kochen der Karotten werden Stoffe (Oligogalakturonsäuren) freigesetzt, die verhindern, dass sich Bakterien im Darm festsetzen und Giftstoffe freigeben, wodurch Durchfall hervorgerufen wird. Die Oligogalakturonsäuren verhindern ein Anhaften der Bakterien im Darm. Durch diese Prozedur kommt es meist innerhalb von 1 bis 2 Tagen wieder zu festem Kotabsatz. Ab diesem Zeitpunkt kann anschließend mit Schonkost, wie gekochtem Huhn (ohne Haut) oder weichgekochtem Reis in kleinen Portionen begonnen werden.

Zutaten:
500 g Karotten
ca. 1 Liter Wasser (ggf. etwas mehr zum Auffüllen)
1 gestrichener Teelöffel Salz (ca. 3g)

Zubereitung
500 g geschälte Karotten in einem Liter Wasser ca. 1,5 Stunden kochen. Danach werden die Möhren entweder mit einem Küchenstampfer zerkleinert, durch ein Sieb gedrückt oder im Mixer püriert. Das Püree wieder auf einen Liter mit abgekochten Wasser auffüllen und einen knapp gestrichenen Teelöffel Salz hinzufügen. Nach dem Abkühlen mehrmals täglich in kleinen Mengen anbieten.

Hunde, die eine reine Karottensuppe kategorisch ablehnen, können mit der Zugabe von mitgekochtem Hühnerfleisch (ohne Haut) überzeugt werden.
Wichtig: Sollte jedoch das Problem mit dem Durchfall trotz aller Bemühungen bestehen bleiben, so ist spätestens nach dem dritten Tag der Gang zum Tierarzt unumgänglich.


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Inhaltsübersicht


1. Begrüßung mit Leckerchen
2. Verwirrung durch Klang-Ähnlichkeit
3. Verhätscheln Nein, Trösten Ja
4. Anspringen abgewöhnen
5. Bei Durchfall: Moro'sche Karottensuppe


Erkundung der Umgebung

Wenn der Hund dabei ist, werden die Menschen gleich menschlicher.
- Hubert Ries